Wir hoffen, ihr hattet eine tolle Übungswoche mit eurem Welpen! Heute geht es weiter, wir werden unser Notfallsignal weiter aufbauen und den nächsten Schritt zum Thema Ausspucken auf Signal üben. Neu dazu kommt das Signal "Sitz" und wir beginnen mit dem sicheren Rückruf. Los gehts!
Nach einigen Wiederholungen von Schritt 2 wirst du merken, dass dein Hund immer schneller nach den Leckerlis „greift“ und den Kauartikel immer früher fallen lässt. Viele Hunde lernen schnell, den Kauartikel direkt nach dem Signal ("Spucks aus") fallen zu lassen. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir den Kauartikel schon wegnehmen können und dürfen.
In Schritt 3 geht es darum, dem Hund immer näher zu kommen und die Handbewegung zum Kauartikel mit einzuführen. Der Hund hat also wieder einen Kauartikel / ein Spielzeug und der Ablauf ist genau der selbe wie in Schritt 2, bis auf die Tatsache, dass wir immer später clicken, d.h. Wir clicken am Anfang zuerst nochmal die Annäherung, beim nächsten mal eine kleine Annäherung mit der Hand zum Kauartikel und wenn das nach einigen Wiederholungen klappt eben die Berührung des Kauartikels mit der Hand. Bitte aber hier wieder beachten, dass nach dem Click sofort die Belohnung in Form von Leckerli kommen muss und wir uns auch wieder vom Hund entfernen. Der Kauartikel bleibt immer noch beim Hund.
Wie schon der Name verrät besteht der Doppelte Rückruf aus zwei Teilen. Der erste Teil dient dazu, dass der Hund sich einem zuwendet, seine Aufmerksamkeit also dem Hundehalter widmet und auf das Folgesignal wartet. Viele Hundebesitzer rufen hierzu den Namen des Hundes. Davon raten wir ab, da der Hundename dauernd ausgesprochen wird, auch oft ohne Bedeutung für den Hund und somit folgt auch oft keine Belohnung. Schon wenn wir über den Hund reden fällt der Name und der Hund hört diesen, ohne dass es eine Bedeutung für ihn hat. Warum soll er also als Rückruf dienen? Zudem kommt es oft vor, dass Hundehalter den Namen in einem negativen Zusammenhang aussprechen, z.B. wenn der Hund etwas angestellt hat. Der Rückruf soll allerdings ausschließlich positiv aufgebaut werden und es soll IMMER eine Belohnung folgen. Deshalb sollte ein komplett neues Signal verwendet werden!
Beispiele für das Umorientierungssignal: „Schau“, „Zu mir“, „Look“, „Hierher“, „Kehr um“, "Aqui", "Howdy", "Ahoi", "Cookie", "Hexe", "Bingo"... Such dir ein Wort aus, das dir gut über die Lippen kommt, das du im Alltag nicht oft aussprichst oder zumindest anders betonst und für das du dich in Anwesenheit anderer Hundehalter nicht schämst ;-) Und schon kannst du mit Schritt 1 beginnen!
Wichtig: Bis das Umorientoerungssignal im Alltag auch wirklich als Rückruf verwendet werden kann, dauert es 2-3 Trainingsschritte. Verwende also vorerst weiterhin deinen bisherigen Rückruf (z.B. "Komm") wenn du deinen Hund herrufen möchtest. Erst wenn das Umorientierungssignal ausreichend geübt wurde, kannst du es im Alltag einsetzen! Du beginnst mit folgender Übung:
Schritt 1
Im ersten Trainingsschritt soll dein Hund mit dem neuen Wort eine positive Verknüpfung herstellen. Er soll also lernen, dass dieses Wort etwas Tolles ankündigt. Dazu holst du deinen Hund zu dir und wartest, bis er aufmerksam ist. Achte darauf, dass es möglichst wenig Ablenkung gibt. Nun sagst du dein neues Wort, gibst dann sofort das Markersignal und eine Belohnung.
"Hierher" -> "Click" -> Leckerli oder Spiel + verbales Lob
Du gibst das Markersignal, egal ob dein Hund eine Reaktion zeigt oder nicht, wir erwarten im ersten Trainingsschritt von unserem Hund überhaupt nichts! Gerne kannst du die Belohnung zwischen Leckerli und Spiel variieren, lobe aber auch zusätzlich mit Stimme und freu dich, denn Stimmungsübertragung spielt eine große Rolle! Achte darauf, dass du dein Signal genau so betonst, wie du es später auch als Rückruf verwenden möchtest!
Ihr könnt diese Übung mehrmals am Stück wiederholen und auch täglich 3-5 Mal machen. Nach 2 Tagen könnt ihr gerne auch anfangen diese Übung auf dem Spaziergang zu machen, jedoch nur, wenn euer Hund aufmerksam ist.
ACHTUNG: Bitte das Signal nur in dieser Übung verwenden und sonst nicht aussprechen!
Um das Signal „Sitz“ zu üben gibndo "111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111t es mehrere Möglichkeiten. Zuerst einmal muss aber überlegt werden, welches Handzeichen und welches Wort verwendet wird. Hier gehen wir davon aus, dass du "Sitz" verwendest, es kann aber beliebig ersetzt werden. Wir möchten also unserem Hund beibringen, dass er sich auf ein Signal hin setzt. Da der Hund unsere Sprache ja nicht verstehen kann und über Verknüpfung lernt muss er also verstehen, dass er sich auf das Signal hin setzen soll um belohnt zu werden.
Variante 1
Viele Welpen setzen sich von Beginn an häufig vor uns hin. Ist das bei deinem Hund der Fall, kannst du ihn mit einem Leckerli in der Hand zu dir locken. Dein Hund sollte mit der Nase direkt an deiner Hand sein, damit er riecht, dass du etwas in der Hand hast (im Video ist das nicht so, da Pinuu die Übung schon kennt). Dann nimmst du deine Hand hoch und hältst sie mit deinem Handzeichen für "Sitz" vor dich. Stehe dabei aufrecht. Setzt sich dein Hund sofort hin, gibst du sofort dein Markersignal (im Video "Sim") und belohnst.
Sollte dein Hund stehen bleiben, warte einige Sekunden ab und lass ihn überlegen. Die meisten Welpen benötigen kurze Zeit um nachzudenken und bieten dann das Sitzen an. Falls das nicht passieren sollte, solltest du eine der anderen Varianten ausprobieren.
Achte bei der Belohnung darauf, dass du sie so gibst, dass dein Welpe sitzen bleibt, bis das Leckerli im Mund ist ;-)
Klappt dieser Schritt, kannst du nach einigen Wiederholungen anfangen dein Wortsignal "Sitz" einzufügen:
"Sitz" -> Handzeichen -> Markersignal -> Belohnung
Variante 2
Bei dieser Variante nimmst du ein Leckerli in die Hand und führst sie von der Nase deines Welpen an langsam über seinen Kopf, sodass er nach oben schaut. Die meisten Hunden setzen sich daraufhin hin. Sobald der Po den Boden berührt gibst du dein Markersignal und belohnst mit dem Leckerli aus der Hand. Sollte dein Hund sich nicht setzen oder rückwärts gehen, versuch vorerst Variante 3.
Variante 3
Dein Hund setzt sich sicher immer wieder hin. Du kannst ihn beobachten und immer dann, wenn er sich setzt dein Markersignal geben und belohnen. Das musst du natürlich nicht bei jedem Hinsitzen machen, aber je öfter, desto schneller lernt dein Hund, dass sich das Hinsetzen lohnt. Bei vielen Hunden reichen einige Wiederholungen der 3. Variante, damit man mit der der anderen weiterüben kann. Du kannst auch zusätzlich "Sitz" sagen, in dem Moment, wenn der Po deines Hundes den Boden berührt und dann direkt danach dein Markersignal geben!
Weiter mit dem Notfallsignal geht es auch in dieser Woche.
Dein Hund soll nun lernen auf das Pfeifsignal in deine Richtung zu kommen. Es ist geschickt, wenn ihr in dieser Phase zu zweit seid. Dann kann einer den Hund in dem Zimmer, in dem der Hund normalerweise frisst vorsichtig halten und der andere mit dem Napf und der Pfeife die ersten Male wenige Meter, nach und nach aber auch in ein anderes Zimmer gehen, dort den Napf abstellen und dort pfeifen. In dem Moment darf der Hund auf den Napf zugehen und direkt essen. Das könnt ihr auch jeden Tag machen!
Fragen zu den Trainingsinhalten? Dann melde dich gerne bei uns! Wir freuen uns natürlich auch jederzeit über Videos!