ignalDas S „Bleib“ bedeutet, dass der Hund an einer vom Hundebesitzer zugewiesenen Stelle warten soll, bis dieser das Signal auflöst. Dabei ist es aber unwichtig, ob der Hund sitzt, liegt oder steht. Wenn wir dem Hund die Positionswahl überlassen, kann er es sich so bequem wie möglich machen und wir vermeiden somit eine negative Verknüpfung.
Signal-Vorschläge: „Bleib“, „Warte“, „Stay“
Zusätzlich zum Wort sollte ein deutliches Handsignal verwendet werden!
Da das Signal „Bleib“ für viele Hunde anfangs sehr schwierig ist (gerade für Welpen oder Hunde mit Trennungsstress) ist es sinnvoll dann zu üben, wenn der Hund sich sowieso abgesetzt oder abgelegt hat und auch schon recht müde ist. Dann ist die Erfolgsquote oft sehr hoch.
Und so gehts:
Hund sitzt oder liegt (im Stehen ist es anfangs schwieriger zu üben)
Bleib-Signal
Handzeichen
1 Schritt zurück (nach und nach mehr Schritte und Körperdrehung)
Click / Marker
Schritt zurück zum Hund (bitte den Hund nicht abrufen)
Griff zur Belohnung
Belohnen
Viele Welpen stehen auf, sobald wir uns einen Schritt entfernen. Es kann sein, dass du nur mit einem Bein zurückgehen kannst und schnell wieder zu deinem Hund zurück gehen musst. Das ist anfangs überhaupt nicht schlimm. Wichtig ist erst mal, dass dein Hund sitzen bleibt, auch wenn du dich nur leicht nach hinten beugst! Hat dein Hund erst einmal verstanden, dass es darum geht, dass du dich etwas von ihm entfernst, kannst du schnell die Distanz steigern. Wir raten dir aber dazu, dass du vorerst in so kleinen Trainingsschritten übst, dass dein Hund möglichst immer an Ort und Stelle bleibt!
ACHTUNG! Manche Hunde stehen nach dem Markersignal sofort auf. Ist das der Fall, solltest du es erst geben, wenn du wieder zu deinem Hund zurück gehst! Achte auch darauf, dass du erst zu den Leckerli greifst, wenn du beim Hund stehst.
Du hast Umorientierungs- und Ankersignal ausreichend geübt und hast das Gefühl, beide Signale funktionieren schon recht gut? Dann wird aus beiden Signalen jetzt der sogenannte Doppelte Rückruf.
Und das geht so:
Du wartest, bis dein Hund einige Meter von dir entfernt ist und maximal und leicht abgelenkt ist. Dann sagst du dein Umorientierungssignal und gleich hinterher dein Ankersignal. Dein Hund muss auf das Umorientierungssignal KEINE Reaktion zeigen, egal wie er reagiert, du sagst sofort dein Ankersignal und gehst in die andere Richtung. Rennt dein Hund los, wiederholst du dein Ankersignal weiterhin, bis dein Hund ca. 3-5m vor dir ist. Dann gibst du dein Markersignal und belohnst deinen Hund.
Hund ist entfernt -> Umorientierungssignal +Ankersignal -> rückwärts bewegen -> Hund rennt los -> weiterhin Ankersignal -> Hund 3-5m entfernt -> Markersignal + Belohnung
ACHTUNG! Achte darauf, dass du auch bei dieser Übung deine Belohnung abwechselst, sie sollte aber in jedem Fall für den Hund hochwertig sein! Steigere die Ablenkung langsam, übe aber immer wieder und wenig Ablenkung!
Von allen Belohnung, die du verwendest stehen 5 ganz oben auf der Hitliste. Immer eine davon wird beim Ankersignal verwendet. (z.B. Spielzeug oder Dummy werfen, Suchspiel, Leberwurst, Buddeln, wenn der Hund es als Signal kennt, Leckerli fangen...).
Dein Hund bietet dir in ganz vielen verschiedenen Situationen Verhalten an, das du gut findest und du belohnen kannst. Wir haben oft im Sinn, dem Hund Signale zu geben und ihn zu belohnen, wenn er diese befolgt. Allerdings zeigt dein Hund auch ohne dein Signal Verhaltensweisen, die unbedingt belohnt werden sollten, denn dann zeigt dein Hund diese Verhaltensweisen öfter und es bleibt weniger Platz für unerwünschtes Verhalten.
Die erste Übung bezieht sich auf den Blickkontakt deines Hundes während des Spaziergangs. Du wirst sicher feststellen, dass dein Hund dich immer wieder von sich aus anschaut. Jetzt ist dein Welpe noch sehr an dir orientiert, das ändert sich oft ab dem 4. Monat. Es ist deshalb sinnvoll, den Blickkontakt deines Hundes schon jetzt immer wieder zu belohnen.
Achte auf deinem Spaziergang darauf. Schaut dein Hund plötzlich in deine Richtung, markierst du dieses Verhalten sofort mit deinem Markersignal und belohnst deinen Hund.
Hund schaut in deine Richtung -> Markersignal -> Belohnung
Eine Regel im Hundetraining: Vor jedem unerwünschten Verhalten zeigt dein Hund ein erwünschtes!
Ein Beispiel dafür ist das Hochspringen. Bevor dein Hund an dir oder anderen Menschen hochspringt steht er zumindest für einen ganz kurzen Moment mit allen 4 Pfoten auf dem Boden. Es lohnt sich nicht darauf zu warten, bis der Hund springt, sondern das Markersignal zu geben, BEVOR der Hund springt und dies dann auch zu belohnen.
Hund begrüßt jemanden -> alle 4 Pfoten berühren noch den Boden -> Markersignal -> Belohnung auf den Boden legen.
Bei Welpen ist oft das Zwicken oder Hinterherrennen bei Bewegung ein großes Thema. Hat man eine Hilfsperson, kann man das super üben. Hund sitzt, steht oder liegt. Jemand bewegt sich in größerem Abstand am Hund vorbei. Es gibt einen sehr kurzen Moment, bevor dein Hund durchstartet. Diesen kannst du belohnen!!! Je näher und schneller die Person am Hund vorbei geht, desto schneller will dein Hund durchstarten. Acht also zu Beginn der Übung auf möglichst großen Abstand und langsamere Bewegungen er Hilfsperson.
Person geht mit Abstand am Hund vorbei -> Hund schaut hin -> Markersignal - Belohnung
Will dein Hund zu jedem anderen Hund oder Spaziergänger zugehen, gilt dasselbe, wobei ich hier als Hilfsmittel eine längere leine am Brustgeschirr nutzen würde um zu verhindern, dass Ärger entsteht ;-)
Dein Hund erblickt einen anderen Hund / einen Spaziergänger und bleibt kurz stehen. Das belohnst du. Dabei gibst du die Belohnung immer in die andere Richtung, also weg vom Hund / Spaziergänger.
Hund sieht Hund / Spaziergänger und bleibt kurz stehen -> Markersignal -> Belohnung in die andere Richtung
Das selbe funktioniert übrigens mit etwas Übung auch bei Krähen: