Regeln für den Spaziergang

Der Spaziergang mit dem eigenen Hund sollte entspannend sein für beide Seiten, aber auch für unsere Mitmenschen und unsere Umwelt. Wir als Hundehalter haben die Pflicht unsere Hunde so zu erziehen und uns so zu verhalten, dass andere Spaziergänger nicht belästigt werden, dass unsere Umwelt nicht verschmutzt wird und andere Tiere nicht gestört werden.

Damit wir alle unseren Spaziergang genießen können, sollte jeder von uns einige Regeln beachten und wir bitten euch, dies zu respektieren und diese Regeln einzuhalten - zum Wohle aller!

1. Faire Erziehung

Unsere Hunde sollten lernen unseren Signalen zu folgen und das mit ganz viel Spaß. Faires Hundetraining ist unbedingt nötig und jeder Hund sollte die Chance bekommen, an sanftem Training teilzunehmen und so mit seinem Besitzer zusammenzuwachsen. Wenn der Hund freudig Signale befolgt und es ihm Spaß macht mit dem Besitzer zusammenzuarbeiten ist es sehr einfach, den hund so zu erziehen, dass er wiederum viele Freiheiten genießen kann und dabei aber keinen belästigt.

Training macht also nicht nur Spaß für Mensch und Hund, es bietet Sicherheit und Freiheit und sorgt für ein friedliches Zusammenleben mit anderen Menschen!

Erziehung bedeutet nicht nur, dass der Hund das tut, was man von ihm möchte. Erziehung bedeutet eben auch, dass der Hund keine Gefährdung oder Belästigung anderer darstellt. Ist der Hund noch nicht zuverlässig abrufbar, sollte er an einer Schleppleine spazieren geführt werden. Wir Hundehalter haben eine große Verantwortung gegenüber unserem Umfeld und es sollte im Interesse aller sein, dass die Zahl der Hundehasser nicht weiter steigt - tut was dafür!!!

2. Begegnungen mit Spaziergängern ohne Hund

Es gibt viele Menschen, die Angst vor Hunden haben, die schlechte Erfahrungen mit Hundehaltern gemacht haben, die Hunde generell nicht mögen oder chicke Klamotten anhaben (warum auch immer ;-)). Grundsätzlich solltet ihr euren Hund heranrufen und gegebenfalls anleinen, sobald euch jemand begegnet. Das beschützt den Spaziergänger nicht nur vor einer stürmischen Begegnung mit eurem Hund, sondern signalisiert der Person auch, dass euch euer Hund folgt und schafft so ein sicheres Gefühl beim Gegenüber. Zudem bringt ihr eurem Hund spielerisch ein Ritual bei und viele Hunde lernen schnell, dass sie beim Entdecken einer fremden Person selbständig zu euch kommen sollen. Das selbe gilt übrigens auch, wenn Radfahrer entgegen kommen. Ihr werdet sehen wie dankbar euch manche Spaziergänger sein werden!

3. Begegnungen mit einem angeleinten Hund

Kommt euch ein Spaziergänger mit angeleintem Hund entgegen, solltet ihr euren Hund sofort zu euch rufen und ihn ebenfalls anleinen. Hier gilt gleiches Recht für alle. Selbst wenn euer Hund verträglich ist und gerne spielen würde oder den anderen hund sogar gut kennt, es kann immer sein, dass das Gegenüber krank oder verletzt ist, sehr ängstlich ist, nicht verträglich ist oder sich auch in einer Trainingssituation befindet. Wir raten unseren Kunden immer auch zu üben an einem anderen angeleinten Hund vorbei zu gehen. Die Hunde sollen lernen, dass nicht jeder Hund zum Spielen da ist und deshalb ist es wichtig, das auch immer wieder zu üben. Bitte nehmt unbedingt Rücksicht darauf. Es ist sehr schade, wenn man im Training gerade mit einem ängstlichen Hund Fortschritte macht und diese wieder durch rücksichtsloses Verhalten anderer Hundebesitzer kaputt gemacht werden.

Bitte versetzt euch auch immer in die Lage des anderen Hundehalters und sprecht euch immer ab, bevor ihr euren Hund ableint!

Wenn beide Hundehalter mit einem Kontakt zwischen den Hunden einverstanden sind sollten die Hunde abgeleint werden. Das Begrüßen von angeleinten Hunden birgt einige Gefahren. So kann es sein, dass sie sich nach kurzem Beschnuppern mit den leinen so verhäddern, dass sich ein Hund verletzt oder weh tut und so kann es ganz schnell zu einer Auseinandersetzung zwischen den hunden kommen. Außerdem haben die Hunde an der leine nicht die Bewegungsfreiheit um auszuweichen und reagieren deshalb oft schneller mit Abwehrverhalten. Bitte haltet also Abstand mit euren angeleinten Hunden und geht in einem Bogen aneinander vorbei!

Und ganz nebenbei: Wenn ihr euren Hund an der Leine zu einem anderen Hund hinziehen lasst, hat er gelernt, dass er mit Ziehen zum Ziel kommt... Wer einen Hund möchte, der an lockerer Leine läuft sollte das Ziehen konsequent verhindern!

4. Begegnungen mit einem frei laufenden Hund

Sinnvoll ist es immer, sich vorher abzusprechen, ob die Hunde sich begrüßen dürfen. Deshalb solltet ihr euren Hund vorher zu euch rufen. Es sei denn, die Hunde kennen sich gut oder der andere Hundebesitzer signalisiert euch, dass sich die Hunde begrüßen können. Wenn ihr keinen Kontakt zwischen den Hunden möchtet leint euren Hund bitte an und falls der andere Hundehalter seinen Hund nicht zu sich holt gebt ihm Bescheid, dass er seinen Hund bitte anleinen soll.

Spielen die Hunde miteinander oder gehen gemeinsam ein Stück und beschnuppern sich bitte kein Spielzeug, Stöckchen oder ähnliches werfen oder einem der Hunde geben. Oft kann das zum Streit zwischen den Hunden führen, weil beide Hunde den gegenstand haben möchten und einer dann eventuell seine Beute verteidigt.

Genauso sollte man nur dem eigenen Hund Leckerli geben. Das hat zum einen den Grund, dass viele Hunde Allergien haben und zum anderen den grund, dass es viele Hunde gibt, die ihr Futter gegenüber anderen Hunden verteidigen. Außerdem sollte der eigene Hund nur Leckerli vom Besitzer bekommen, damit er nicht lernt, dass fremde Personen spannend sind. Oft rennen die Hunde die von anderen Hundebesitzern Leckerli bekommen nämlich zu jedem hin, der nur die Hand in die Jackentasche steckt!

5. Verschmutzungen

Wir bitten euch unbedingt, die Hinterlassenschaften eures Hundes aufzusammeln und fachgerecht zu entsorgen. Nicht nur uns Hundehalter stört es, wenn wir in einen Haufen treten, sondern vor allem Nichthundehalter, die dann zunehmend unfreundlich auf Hunde reagieren und teilweise ihren Hass dann durch für Hunde ausgelegte Giftköder kundtun. Im Namen aller Hundehalter sollte es doch selbstverständlich sein, die Hinterlassenschaften zu entsorgen und somit Rücksicht auf unsere Mitmenschen zu nehmen. Ich finde es unmöglich, wenn manche Hundehalter einfach ignorant weitergehen nach dem Motto: "Nach mir die Sintflut!". Kein Wunder, dass sich viele Menschen über Verschmutzungen ärgern und somit auf alle Hundehalter nicht gut zu sprechen sind. Bitte nehmt doch Rücksicht!!!

Auch das Markieren der Rüden und einiger Hündinnen kann auf Bäume und Grünflächen reduziert werden, achtet darauf, dass eure Hunde keine Hauswände, Mauern oder ähnliches anpinkeln. Euch würde es doch zu Hause auch stören.

6. Reiter und Wildtiere

Immer wieder gibt es Reitunfälle wegen Begegnungen mit Hunden. Bei Sichtung eines Reiters solltet ihr euren hund sofort anleinen und im Bogen vorbei gehen. Pferd und Hund können sich erschrecken und wie ihr wisst sind Pferde Fluchttiere, weshalb es auch gefährlich für den Reiter werden kann. Ist der hund noch so verträglich mit Pferden, ihr wisst nie wie das Pferd reagiert!

Bei jagdlich ambitionierten Hunden möchte ich euch unbedingt bitten eure Hunde in Waldgebieten an der Schleppleine laufen zu lassen, damit sie keine Wildtiere hetzen oder sogar verletzen können. Für die Wildtiere ist es der pure Stress und eure Hunde üben sich im Jagdverhalten, könnten über Straßen rennen, sich verletzen oder nicht mehr zurück finden.

7. Begegnungen mit Kindern

Bei Begegnungen mit Kindern ist besondere Vorsicht geboten und auch hier solltet ihr euren Hund unbedingt anleinen. Manche Kinder rennen aus Angst weg, was viele Hunde dazu animiert hinterherzurennen. Das solltet ihr unbedingt vermeiden. Schön ist es, wenn ihr Kinder dazu anleiten könnt, immer zuerst den Hundebesitzer zu fragen, ob sie den Hund streicheln dürfen. Manche Kinder kommen nämlich einfach auf einen zu und streicheln drauf los. Leitet sie dazu an, dass sie sich dem Hund von der Seite nähern und sich erst einmal vom Hund beschnüffeln lassen. Sie sollten den Hund nicht über den Kopf streicheln und nicht von oben. Am besten einfach in die Hocke gehen und den Hund am Brustgeschirr halten. Allerdings bitte nur, wenn euer Hund mit Kindern geduldig ist und es auch mag, angefasst zu werden! Sobald euer Hund anfängt zu beschwichtigen ist es höchste Zeit einzugreifen und euren Hund aus der Situation zu "retten".

8. Begegnungen mit mehreren Hunden

Ein großes Anliegen ist mir die Begegnung mit mehreren Hunden, da wir selber meistens mit insgesamt 6 Hunden unterwegs sind. Grundsätzlich ist es bedenklich, wenn man einen einzelnen Hund auf eine feste Hundegruppe zugehen lässt. Schnell wird er von mehreren Hunden umzingelt und hat keinen Ausweg mehr, was oft zu Abwehrverhalten führt. Oft sehe ich dabei hunde, die erstarren und sich nicht anders zu helfen wissen als ganz ruhiger stehen zu bleiben und alles über sich ergehen zu lassen. Das muss nicht sein! Bitte lasst euren einzelnen Hund nicht auf eine Gruppe von freilaufenden Hunden zugehen. Ihr bringt euren Hund damit in eine ganz doofe Situation. Unsere 6 Hunde dürfen NIE alle gemeinsam auf einen freilaufenden Hund zugehen, leider bringen aber viele Hundehalter ihren einzelnen Hund in solch eine schwierige Situation, da sie denken, dass er dann ganz viele Spielpartner hat. Ein Trugschluss, denn in den meisten Fällen entwickelt sich daraus kein Spiel!

Ihr seht also, es gilt einiges zu beachten und ich möchte euch bitten euch als gutes Vorbild an diese Regeln zu halten, damit sich andere Hundehalter ein Beispiel daran nehmen können. Es gibt viele Hundebesitzer, die einen hund aus dem Tierschutz übernehmen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass gerade diese Hunde oft eine Vorgeschichte haben, die nicht die Beste ist. Es sind oft Hunde, die misshandelt wurden, die nicht verstanden wurden, die mit Gewalt "erzogen" wurden und deshalb ein problematisches Verhalten zeigen. Gerade Besitzer solcher Hunde haben es oft schwer in der Gesellschaft, weil es einiges an Zeit benötigt, bis der Hund gelernt hat sich anders zu verhalten und Vertrauen aufzubauen.

Bitte stempelt nicht jedes Fehlverhalten eines anderen Hundes und dessen Besitzer sofort ab. Oft sind sie sehr hilflos und sind dankbar, wenn Rücksicht genommen wird!!!