In der kalten Jahreszeit...

Der Herbst beginnt und uns erreichen viele Fragen, ob der Hund denn im Winter einen Mantel benötigt, was es bei Schnee und Kälte zu beachten gibt und wir haben euch hier viele wichtige Themen zusammengefasst.

Hundemantel - ja oder nein?

Ihr kennt uns gut und wisst, dass ihr von uns oft keine pauschale Antwort erhaltet, denn vieles muss ganz individuell auf den Hund und Hundehalter abgestimmt werden und so können wir auch nicht pauschal sagen, dass jeder Hund im Winter einen Mantel benötigt.

 

Leider wird ein Hundemantel aber auch von vielen Hundehaltern pauschal als Unsinn und Quatsch abgetan mit dem Hinweis darauf, dass der Hund sich einfach an die Kälte gewöhnen muss, nach dem Motto: "Der muss da durch!". Diese Meinung können wir absolut nicht teilen, denn es gibt zahlreiche Hunde, die wirklich unter der Kälte leiden und die sich mit Mantel deutlich wohler fühlen. Und dabei kommt es gar nicht auf die Größe des Hundes an, sondern vielmehr auf die Fellbeschaffenheit und natürlich auch das individuelle Kälteempfinden. Ich kenne Menschen, die Sommer wie Winter in der kurzen Hose unterwegs sind. Mich persönlich trifft man beim kleinsten Kälteeinbruch nur im dicksten Wintermantel an. Warum soll das bei Hunden anders sein....

 

Es gibt also Hunde, die den Schnee und die Kälte lieben und es gibt Hunde, die bei diesen Wetterbedingungen nicht eine Pfote vor die Tür setzen wollen und sofort zu zittern beginnen. Und dann gibt es natürlich auch Hunde, die aufgrund ihres hohen Alters eine eingeschränkte Fähigkeit haben die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. In diesem Fall raten wir natürlich auch zum Mantel.

Wann benötigt dein Hund einen Mantel?

 

- Welpen

Das Welpenfell ist kein intaktes, isolierendes Fell. Es ist von der Struktur her noch ganz anders beschaffen und am Bäuchlein findet sich oft noch kein einziges Haar. Viele Welpen frieren deshalb unglaublich schnell und nicht selten haben sie ruck zuck eine Blasenentzündung. In vielen Fällen raten wir deshalb zu einem Mantel, das kommt aber natürlich auch darauf an, ob der Welpe sich mit Mantel wohlfühlt.

 

- kurzhaarige Hunde

Kaum ein Rhodesian Ridgeback, Boxer, Dobermann oder Pinscher fühlt sich im Winter ohne Mantel wohl. Und gerade die dünnen Windhunde haben es oft besonders schwer in der kalten Jahreszeit. Hast du einen kurzhaarigen Hund, lohnt es sich wirklich einen Mantel auszurpobieren!

 

- Hunde mit dünnem, feinem Fell

Dazu zählen z.B. Yorkshire Terrier. Die fehlende Unterwolle führt dazu, dass der Hund schnell friert und kaum Isolationsschicht hat.

 

- Alte und kranke Hunde

Bei vielen Hunden ist im Alter ein Mantel angeraten, weil die normale Körpertemperatur nicht mehr so gut gehalten werden kann. Das ist natürlich nicht bei alle alten Hunden der Fall, aber bei vielen. Und dann gibt es natürlich noch Krankheiten, bei denen das Fell dünner wird oder sogar ausfällt. Bei längerer Cortisongabe fallen vielen Hunde die Haare aus.

 

- Hunde aus wärmeren Gebieten

Mein aus Andalusien stammender Hund hat dort 9 Jahre verbracht und geht im Winter nur mit auf den Spaziergang, wenn er mindestens 2 Jacken anhat ;-)

 

- kurzbeinige Hunde

Je kleiner, bzw. kurzbeiniger der Hund, desto näher ist er am Boden, desto schneller wird er nass und natürlich berührt er mit mehr Oberfläche den Schnee. Er kühlt schneller aus. Hier empfehlen sich in jedem Fall Mäntel mit Bauchlatz, sodass dein Hund möglichst warm eingepackt ist.

 

- Und natürlich alle Hunde, die deutlich zeigen, dass sie frieren. Viele Hunde fangen schnell zu zittern an, möchten nicht lange spazieren gehen oder überhaupt nicht nach draußen gehen.

Welchen Mantel dein Hund benötigt ist wirklich ganz unterschiedlich. Manchen Hunden reicht ein dünner Regenmantel, manche möchten richtig dick eingepackt werden und sind froh um einen Bauchlatz. Allerdings gibt es im Handel auch unzählige Hundeklamotten, die unnötige Details wie Kapuzen etc. besitzen, die für Hunde keinen Nutzen haben, sondern wirklich eher stören. Ein Hundemantel sollte funktional sein und kein Modeaccessoire. Achtet also bitte darauf, dass der Mantel gut sitzt und für euren Hund angenehm zu tragen ist. Dein Hund sollte durch den Mantel in der Bewegung und dem Sichtfeld möglichst wenig eingeschränkt werden!

Pfotenschutz

Da die Straßen und Wege im Winter oft mit Salz gestreut werden und auch der Schnee oft vereist ist, werden Hundefoten oft spröde und manchen Hunden brennt das Salz richtig an den Pfoten. Damit das nicht passiert ist es sinnvoll dieHundepfoten regelmäßig zu pflegen. Ich nutze dafür einfach Melkfett oder Vaseline und creme die Pfoten direkt vor dem Spaziergang und immer wieder zwischendurch ein.

Einer meiner Hunde trägt an den hinteren Pfoten spezielle Hundeschuhe von Sabro, die er super akzeptiert und mit welchen er wirklich sehr gut läuft. Dabei ist aber zu beachten, dass der Hund daran gewöhnt werden muss und sie natürlich nicht dauerhaft tragen sollte.

Leuchthalsbänder, Warnwesten etc.

Im Herbst und Winter sind wir mit unseren Hunden oft in der Dunkelheit unterwegs. Ich bitte euch wirklich inständig für Beleuchtung zu sorgen, damit euer Hund auch für andere Spaziergänger sichtbar ist. Es gibt verschiedene Leuchtartikel und Warnwesten im Handel, die euren hund einfach sichtbar machen und zum anderen für Sicherheit eures Vierbeiners sorgen, zum anderen aber auch entgegenkommenden Spaziergängern verdeutlichen, dass ein Hund entgegenkommt. Viele Jogger, Radfahrer und auch andere Hundebesitzer werden es euch danken!!! Und ganz nebenbei könnt ihr auch viel deutlicher erkennen, was euer Hund tut und wo genau er sich aufhält.

Dauer des Spazierganges

Denkt daran, nicht ihr allein bestimmt die Dauer des Spaziergangs, sondern eben auch euer Hund. Seid ihr in den wärmeren Monaten lange unterwegs, heißt das nicht, dass euer Hund das auch in der kalten Jahreszeit möchte. Bitte passt die Dauer des Spaziergangs unbedingt auch an die Bedürfnisse eures Hundes an. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Hunde auch zu Hause zu beschäftigen und dementsrechend würde ich die Dauer des Spaziergangs an den Hund anpassen und lieber zu Hause noch einige Beschäftigungsmöglichkeiten wie Schnüffelteppich, Tricks, Free-Shaping, Auspackspiele etc. nutzen.

Signale, auf die ihr verzichten solltet

Es gibt Signale, auf die ihr in der kalten Jahreszeit draußen zumindest weitestgehend verzichten solltet. Dazu gehören natürlich alle Signale, bei denen dein Hund mit unnötig viel Körperoberfläche den Boden berührt, vor allem für längere Zeit. Sitz, Platz und Bleib solltest du wirklich nur wenn es nötig ist fordern und auch wirklich hochwertig belohnen. Auch zu langes Stehen solltest du möglichst vermeiden und gegebenenfalls eine Decke oder Matte verwenden.

Schneebälle im Fell

Ein Problem, das viele Hundebesitzer langfelliger Hunde begegnet ist das Phänomen, dass sich im langen Fell vor allem an Beinen und Bauch Schneebälle bilden, die sich stetig vergrößern und zum einen die Beweglichkeit enorm einschränken, kaum zu entfernen sind (zumindest unterwegs) und den Hund natürlich extrem auskühlen. Der Hund versucht dann ständig den Schnee zu entfernen, geht wieder 3 Schritte und muss wieder stehen bleiben, weil er sich kaumnoch vorwärts bewegen kann.

Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht das Fell an Beinen und Bauch etwas zu kürzen, die Beine mit etwas Vaseline oder Melkfett einzureiben oder Mähnenstriegel aufzusprühen. Bitte aber wirklich direkt vor dem Spaziergang, damit dein Hund nicht daran leckt.

Falls ihr Fragen habt oder auch Anregungen, wir freuen uns über jede Nachricht!